Was ein Podcast ist, weiß heutzutage jeder. Doch wusstest du auch, dass der Begriff 2004 vom englischen Redakteur Ben Hammersley erschaffen wurde? Das Wort “Podcast” setzt sich zusammen aus Apples iPod und dem englischen „to broadcast“ („übertragen; durch Rundfunk verbreiten“).
Podcasts bestechen nicht nur durch ihre Flexibilität, sondern auch durch die thematische Bandbreite. Von True Crime über Dokumentationen, bis Celebrity Gossip ist wirklich alles dabei. Wir erklären dir, wie du davon profitieren und Podcast-Marketing zu deinem Vorteil nutzen kannst.
Sind Podcasts nur Hype?
2023 hörten 43% der Deutschen Podcasts. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber 2016, wo es noch 16% waren. Wer glaubt, dass Medium sei mittlerweile schon wieder überholt, irrt sich. Aber warum sind Podcasts so beliebt?
Dafür gibt es viele Gründe, doch der größte ist vermutlich, dass Podcasts das perfekte “Nebenher-Medium” sind. Man kann sie laufen lassen, während man anderen Aktivitäten nachgeht, ohne hinsehen zu müssen. Es existieren zwar Videopodcasts, der einzige visuelle Mehrwert ist in der Regel jedoch nur die Gestik und Mimik der Beteiligten. Zum Verständnis trägt das aber nicht nennenswert bei.
Der große Vorteil von Podcasts: Man kann sie zeit- und ortsunabhängig nutzen. Lädt man sich seine Favoriten vorher runter, ist nicht einmal eine Internetverbindung notwendig.
Außerdem sind Podcast meistens längere Formate, sodass man nicht ständig vor der Entscheidung steht, was man als nächstes schauen möchte oder ob Songs geskippt werden muss, die man gerade nicht hören möchte.
Das macht Podcasts zu den perfekten Alltagsbegleitern. Man kann nebenbei etwas Neues lernen oder sich unterhalten lassen, sei es unterwegs in der Bahn, zu Hause beim Kochen oder während des Workouts im Fitnessstudio.
3 gute Gründe für Podcast-Marketing
Die Beliebtheit von Podcasts reißt nicht ab und es werden immer wieder neue Formate aus dem Boden gestampft. Sie eignen sich deshalb sehr gut als Marketinginstrument.
Thematische Vielfalt
Egal, welches Thema, es gibt garantiert einen Podcast dazu. Auch wenn dein Produkt noch so nischig ist, wirst du es platzieren können. Sei es als Werbung, die eingespielt wird, als Product Placement in Form einer Kooperation mit einem Podcaster, oder auch durch deinen eigenen Podcast. Egal, worum es geht, du findest definitiv deinen Platz und kannst dich positionieren.
Niedrigschwelliger Einstieg
Um einen Podcast zu produzieren, benötigst du nicht allzu viel Equipment: Ein Mikrofon, Kopfhörer, Schnittsoftware und einen Computer. Für eine bessere Audioqualität empfiehlt sich noch ein Popschutz.
Hast du alles beisammen und die erste Folge ist aufgenommen und bearbeitet, musst du noch entscheiden, wie und wo du den Podcast veröffentlichen möchtest. Es gibt diverse Anbieter, die den Podcast für dich via RSS-Feed verteilen.
Möchtest du kein eigenes Format aufsetzen, sondern nur Werbung schalten, hat das den Vorteil, dass du keine Visuals benötigst. Hier kannst du Ressourcen sparen.
Multi-Channel Lösung
Spotify war mit 53% in 2023 die beliebteste Plattform bei den Podcast-Hörern. Gleich darauf folgt aber YouTube mit 39%. Du kannst hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, in dem du deinen Podcast direkt als Video aufnimmst und je nach Plattform nur die Tonspur hochlädst. Darüber hinaus unterstützt Spotify mittlerweile auch Videopodcasts. Umgekehrt könntest du auch auf YouTube nur den Ton zur Verfügung stellen.
Außerdem öffnet sich dir dadurch ein neuer Kanal, auf dem du präsent bist. Neben Bildern (Instagram), Videos (TikTok und YouTube) und Texten (Blog) bietest du deiner Zielgruppe ein weiteres Format. Damit bist du noch breiter aufgestellt. Achte darauf, dass du nicht nur alle Kanäle regelmäßig bespielst, sondern auch miteinander verknüpfst, sodass die Inhalte aufeinander aufbauen und sich gegenseitig ergänzen. So kannst du stets von einem Kanal auf den anderen verweisen und deine Zielgruppe verbringt noch mehr Zeit mit deinem Unternehmen.
So startest du mit Podcast-Marketing durch
Möchtest du Podcasts als Marketinginstrument nutzen, hast du im Wesentlichen drei Optionen:
Einen eigenen Podcast starten
Werbungen in Podcasts platzieren
Als Gast in einem anderen Podcast auftreten
Schauen wir uns diese Möglichkeiten einmal im Detail an.
Deinen eigenen Podcast starten
Wie wir bereits erwähnt haben, brauchst du nicht allzu viel Equipment, wenn du einen eigenen Podcast aufnehmen möchtest:
Kopfhörer und einen Computer solltest du idealerweise bereits haben. Vorerst reicht unter Umständen auch ein günstiges USB-Mikrofon aus. Wenn du dich in der Qualität steigern willst, kannst du nach und nach auf hochwertigere Ausrüstung upgraden. Als Aufnahme- und Schnittprogramm eignet sich Audacity, das du kostenlos downloaden kannst.
Zu bestimmten Themen bieten sich Gäste als Interviewpartner an, die können zum Beispiel als Experte zum aktuellen Thema auftreten. Und können natürlich auch mal aus dem eigenen Unternehmen kommen.
Ein Popschutz ist nicht unbedingt notwendig, aber auf jeden Fall zu empfehlen, um für eine bessere Audioqualität und dadurch auch ein angenehmeres Hörerlebnis zu sorgen. Möchtest du einen Videopodcast aufnehmen, benötigst du natürlich außerdem noch eine Kamera. Wenn dein Unternehmen auf Social Media unterwegs ist, verfügst du darüber wahrscheinlich ohnehin bereits.
Aber die Ausrüstung allein reicht natürlich nicht. In erster Linie benötigst du eine Idee. Du könntest einen Business- oder Marketing-Podcasts starten, in dem du aktuelle Trends und Events diskutierst und regelmäßig Gäste aus der Branche einladen. Damit beleuchtest du mehr die unternehmerische Seite, weshalb sich dieser Ansatz besonders für B2B-Unternehmen eignet.
Bist du stattdessen im B2C-Bereich unterwegs und möchtest Konsumenten ansprechen, solltest du ein Konzept passend zu deinem Produkt entwerfen. Sprich über Fitnesstrends, gib Koch- und Backtipps, oder diskutiere die aktuellen Bestsellerbücher. Je nach Branche musst du einen anderen Ansatz finden.
Du kannst auch Inhalte aus anderen Content-Formaten wieder verwenden und neu aufbereiten, z. B. Artikel, die auf eurem Blog erschienen sind, oder Videos, die ihr auf TikTok und YouTube veröffentlicht habt. Auch so reizt du den Multichannel-Ansatz voll aus.
Steht die Idee, musst du dir noch ein paar weitere Gedanken machen, bevor du endlich loslegen kannst:
Wie oft soll der Podcast erscheinen und wie lang soll er ungefähr sein?
Wie soll das Thumbnail aussehen und was steht in den Shownotes?
Wie soll der Podcast verbreitet bzw. gehostet werden?
Brauchst du ein Skript oder willst du frei sprechen?
Das klingt zunächst nach viel Arbeits- und Zeitaufwand. Steht allerdings das Konzept, stellt sich eine gewisse Routine ein und du wirst sehen, dass dir das Aufnehmen und Schneiden leichter von der Hand geht.
Podcasts als Werbeplattform nutzen
Wenn dir die Zeit für eine eigenen Podcast fehlt, musst du trotzdem nicht vollkommen darauf verzichten. Die gängigen Plattformen erlauben Werbe-Einspieler. Entscheidest du dich dafür, buche idealerweise einen Platz als Mid-Roll. Werbungen zu Beginn werden oft übersprungen und viele Zuhörer hören nicht bis zum Ende, weshalb sie eine Post-Roll verpassen würden.
Statt einer klassischen Anzeige, kannst du aber auch eine Kooperation mit einem Creator eingehen. Dieser stellt dein Produkt oder deine Dienstleistung in seinem Podcast vor. Das hat den Vorteil, dass die Werbung den Hörfluss nicht unterbricht und sich natürlicher in den Podcast einfügt, vorausgesetzt, du wählst einen Creator, der zu deinem Produkt passt. Das Publikum kenn den Creator in der Regel, weshalb es ihm mehr vertraut als einer gewöhnlichen Werbung. Du kannst dem Creator z. B. auch einen Rabattcode zur Verfügung stellen, den er an sein Publikum weitergibt.
Wichtig ist bei so einer Zusammenarbeit, dass du den Creator gut briefst. Er sollte alle wichtigen Links zu Landing Pages etc. in der Podcast-Beschreibung (auf Spotify Show Notes genannt) zur Verfügung stellen. Lasse ihm die entsprechenden Tracking-Links vorab zukommen.
Sei Gast in anderen Podcasts
Anstatt Gäste in deinen Podcast einzuladen, kannst du selbst auch als Gast auftreten. Das gibt dir die Möglichkeit, dich als Experte in deiner Branche zu positionieren. Auf diesem Weg profitierst du außerdem von einer bereits aufgebauten Reichweite in einer Zielgruppe, die Überschneidungen mit deiner hat. Du hast so die Chance, neue Kunden zu gewinnen. Bist du einmal als Gast aufgetreten, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass du wieder eingeladen wirst. Du kannst deine Bekanntheit so kontinuierlich steigern.
Du kannst all diese Strategien auch miteinander kombinieren, anstatt nur jeweils eine zu verfolgen. Hast du auch einen eigenen Podcast, kannst du z. B. einen anderen Host einladen und dann im Gegenzug in dessen Podcast auftreten. So profitiert ihr beide von der Cross-Promo.
Ein paar abschließende Tipps
Tipp 1: Bewirb deinen Podcast
Es reicht nicht einfach nur, deinen Podcast zu starten. Die Leute müssen auch wissen, dass er existiert. Kündige deinen Podcast auf Social Media und in deinem Newsletter an, poste regelmäßig ein paar Teaser, um die Leute neugierig zu machen oder tritt auf den Kanälen anderer Branchenpersönlichkeiten als Experte auf. Verlinke den Podcast auch auf deiner Website zusammen mit den Social-Media-Links.
Tipp 2: Relevante Infos und Links in die Show Notes
Wir haben es im Zusammenhang mit Kollaborationen bereits erwähnt, aber auch in deinen eigenen Show Notes solltest du wichtige Landing Pages und Kanäle verlinken. Du kannst neben einer kurzen Beschreibung zu den Themen der Folge und etwaigen Timestamps auch eine kurze Vorstellung deines Unternehmens hineinschreiben. Überlege dir vorab genau, was relevant ist.
Tipp 3: Organisiere alle notwendigen Dateien
Neben der Tonspur gibt es einige weitere Media Dateien, die du für einen Podcast eventuell benötigst: Vorschaubild, Profilbild, Video, Skript, Beschreibungstext... Um hier nicht den Überblick zu verlieren, brauchst du ein gutes Ablagesystem. Am besten eignet sich hierfür ein Digital Asset Management wie pixx.io. So hast du alle wichtigen Dateien immer sofort griffbereit. Du kannst pixx.io 14 Tage kostenlos und unverbindlich testen, um dich zu überzeugen.
Fazit
Ein Podcast ist die ideale Ergänzung zu deinem Marketing-Mix. Willst du ein neues Format austesten oder auf einem weiteren Kanal vertreten sein, dann spricht nichts dagegen, dieses Medium zu testen. Ist dir ein eigener Podcast zu aufwendig, gibt es trotzdem Wege, wie du auf den einschlägigen Plattformen präsent sein kannst. Podcast-Ads, Kollaborationen mit Creatorn oder Auftritte als Gast – überlege, was am besten zu deinem Unternehmen passt und probiere, was funktioniert. Wir wünschen dir viel Erfolg bei deinem Podcast-Marketing!
Valerie
Valerie wollte immer "irgendwas mit Medien" machen, ist aber stattdessen im Germanistik-Studium gelandet. Dadurch hat sie ihr Interesse an Sprache entdeckt. Ihre Arbeit als Content Editor bei pixx.io erlaubt ihr beides zu kombinieren - Sprache und Medien.