Der frühe Vogel fängt den Wurm oder doch lieber Abwarten und Tee trinken? Mit dieser Frage sehen sich Entscheider in Unternehmen ständig konfrontiert, wenn neue technologische Entwicklungen den Markt betreten und noch höhere Produktivität versprechen. Early oder Late Adopter – wir klären auf, welche Strategie die sinnvollere ist und welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen.
Was ist ein Early Adopter?
Der Begriff Early Adopter stammt aus Everett Rogers Theorie Diffusion of Innovations. Diese Theorie beschreibt, wie sich Innovationen verbreiten und langfristig durchsetzen können. Es gibt fünf Elemente, die darauf Einfluss nehmen: die Innovation selbst, die sogenannten “Adopters”, die Kommunikationskanäle, Zeit und das Sozialsystem.
Die Early Adopters sind nach den eigentlichen Innovatoren die ersten, die eine Innovation übernehmen bzw. für sich adaptieren. Darauf folgt die frühe Mehrheit (Early Majority), die späte Mehrheit (Late Majority) und die Nachzügler (Laggards oder Late Adopters). Um ein Produkt oder eine Entwicklung wirklich nachhaltig und erfolgreich zu etablieren, muss der Übergang von den Early Adoptern zur Early Majority gelingen.
Early Adopter in der Produktentwicklung: Was sind die Vor- und Nachteile?
Early Adopter sind ganz vorne mit dabei, was neue Entwicklungen angeht. Ihr Feedback ist besonders wertvoll, wenn du ein neues Produkt einführen willst. Sie testen für dich bereits das MVP (Minimal Viable Product) und lassen dich wissen, wo es noch hakt oder was du verbessern kannst. Sie helfen dir also, dein Produkt massentauglich zu machen und die Early Majority zu erreichen. In diesem Zuge fungieren sie auch als Markenbotschafter.
Der Nachteil von Early Adoptern ist, dass sie sehr anspruchsvoll sein können. Sie sind sehr technikaffin und hängen sich manchmal an Details auf, die für die breite Masse irrelevant sind. Du läufst Gefahr, dich auf die falschen Aspekte zu fokussieren oder wertvolle Zeit zu verlieren, in der du das Produkt längst für den Markt optimiert hättest.
Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Early Adoptern
Trotz dieser Abstriche ist es wichtig, mit Early Adoptern zu arbeiten. Achte bei deiner Auswahl darauf, dass die Testpersonen zu deinem Produkt passen. Hier kommt es auf die richtige Zielgruppenansprache durch das Marketing und die Wahl der Kanäle an.
Achte außerdem darauf, dass deine Early Adopter ein gewisses Gespür für Technik haben. Nur so kannst du sicher sein, dass sie mit deinem Produkt umzugehen wissen und fundiertes Feedback geben können.

Arbeite eng mit ihnen zusammen und nimm sie ernst. Versuche möglichst neutral auf die Kritik zu blicken, um entscheiden zu können, inwiefern du dein Produkt anpassen und in welche Richtung du es entwickeln möchtest. Wenn du den Early Adoptern das Gefühl gibst, am Produkt wirklich mitwirken zu können, gewinnst du sie auch leichter als Markenbotschafter. Als solche können sie deine Technologie authentisch bewerben.
Dokumentiere die Fortschritte deines Produkts und die verschiedenen Prototypen. Am besten fertigst du hierfür Produktskizzen und -fotos an, hältst die einzelnen Schritte der Entwicklung fest und speicherst Testberichte deiner Early Adopter. Um nicht den Überblick zu verlieren, kannst du alle relevanten Dokumente oder Bilder zentral in einem Digital Asset Management ablegen. Deine Tester können hier auch via Link selbstständig Feedbackbögen, Berichte, etc. ablegen. So sparst du dir den Mailverkehr.
Early Adopter als Unternehmen
Nicht jedes Produkt ist für den Otto-Normal-Verbraucher gedacht. Auch im B2B-Bereich kommt es ständig zu Neuerungen und dann bist du selbst als Unternehmen gefragt, diese zu testen. Doch ist das sinnvoll oder solltest du lieber den anderen das Feld überlassen?
Vorzüge
Early Adopter zu sein bringt folgende Vorteile mit sich:
Wettbewerbsvorteil: Durch den Vorsprung hast du auch einen Vorteil gegenüber deiner Konkurrenz. Du konntest bereits früher beginnen, deine Produktivität zu erhöhen und deinen Output zu vergrößern. Außerdem bist du bereits vor den anderen mit den Funktionen des Produkts vertraut und hattest einen tieferen Einblick, weshalb dein Umgang damit effizienter ist. Du kannst das Potenzial voll ausschöpfen.
Einfluss auf die Produktentwicklung: Dein Feedback kann maßgeblich dazu beitragen, dass Produkt zu formen. Du kannst hier deine Wünsche frei äußern und die Richtung beeinflussen, in die sich das Produkt entwickelt. Achte aber stets darauf, deine Kritik konstruktiv zu äußern.
Risiken
Innovationen früh zu adaptieren, birgt auch einige Tücken:
Lieber Late Adopter?
Die genannten Risiken geben dir vielleicht zu denken und du wartest doch lieber ab, bis das Produkt ausgereift ist und sich durchgesetzt hat. Der Gedanke ist nachvollziehbar, du solltest jedoch keinesfalls zu lange warten. Ansonsten läufst du Gefahr, abgehängt zu werden. Gerade hinsichtlich Digitalisierung ist es meist besser, früher als später dran zu sein. Die Risiken kannst du auch als Chancen begreifen:
Selbst wenn sich das Produkt nicht durchsetzt, kannst du es als wertvolle Erfahrung betrachten. Es hilft dir auch, ein Gespür dafür zu bekommen, wie du selbst mit Early Adoptern arbeitest.
Falls dir die Risiken trotzdem zu hoch sind, kannst du dich immer noch der Early Majority anschließen, sobald das vollwertige Produkt den Markt betritt. Gehörst du stattdessen zu den Late Adoptern, läufst du Gefahr, dass die Technologie bis dahin wieder veraltet ist und die nächste Neuerung schon wartet, und du abgehängt wirst. Trotzdem gilt in Sachen Digitalisierung: Besser spät als nie. Gar nicht zu digitalisieren hätte die fataleren Konsequenzen, egal in welcher Branche.
Fazit
Early Adopter sind für die Produktentwicklung eine wertvolle Ressource. Du solltest unbedingt mit ihnen zusammenarbeiten, um deine Innovationen voranzutreiben. Es ist auch eine Überlegung wert, sich selbst mal als darin auszuprobieren, neue Produkte zu testen und ganz vorne mit dabei zu sein. Verzichtest du lieber darauf, versuche zumindest Teil der frühen Mehrheit zu sein.
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Valerie
Valerie wollte immer "irgendwas mit Medien" machen, ist aber stattdessen im Germanistik-Studium gelandet. Dadurch hat sie ihr Interesse an Sprache entdeckt. Ihre Arbeit als Content Editor bei pixx.io erlaubt ihr beides zu kombinieren - Sprache und Medien.