Veränderungen sind notwendig, wenn Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich bleiben möchten. Die Herausforderung besteht darin, die Veränderung rechtzeitig einzuleiten und mit Change Management zu begleiten. Doch woher weißt du, wann der richtige Zeitpunkt ist?
Erfolg braucht Mut zur Veränderung
„Das haben wir schon immer so gemacht“ ist ein Satz, den man in erfolgreichen Unternehmen selten hört. Stattdessen sagen Führungskräfte wie etwa Jack Welch, der ehemalige CEO von General Electric und Fan von Veränderung, Dinge wie: „Change, before you have to.“
Anpassungsfähigkeit und der Wille zu Veränderungen sind wichtige Merkmale von Unternehmen, die langfristig bestehen wollen. Sie müssen Veränderungen proaktiv umsetzen und können es sich nicht leisten, erst etwas zu ändern, wenn äußere Umstände es von ihnen verlangen.
Wer den „Change“ rechtzeitig in die Hand nimmt, kann ihn aktiv gestalten und den gesamten Veränderungsprozess und das Change Management, also die Umsetzung von Change-Maßnahmen, besser steuern. Ein entscheidender Schritt dafür ist das Erkennen der Notwendigkeit von Veränderungen. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, die wir uns jetzt ansehen.
Warum etwas ändern? Die häufigsten Gründe für Veränderungsmanagement
Unternehmen existieren nicht in einem Vakuum: Sie sind abhängig von ihren Kunden und Partnern, ihrer Konkurrenz, von technologischen und politischen Entwicklungen und natürlich von den Menschen, die für sie arbeiten.
Alle diese Bereiche wandeln sich kontinuierlich – und das kann dazu führen, dass auch dein Unternehmen sich verändern muss, wie folgende Beispiele zeigen:
Künstliche Intelligenz und die Digitalisierung verändern zum Beispiel die Art, wie dein Team arbeitet, und stellt deine Prozesse auf den Kopf.
Gesetze der Bundesregierung oder der EU erfordern früher oder später Anpassungen bei deinen Produkten oder Workflows.
Themen wie Nachhaltigkeit oder Diversität verändern die Erwartungen, die Kunden an deine Produkte haben.
Typische externe Auslöser für Veränderungsprozesse in Unternehmen sind also zum Beispiel:
disruptive Innovationen (KI)
veränderte Marktbedingungen (Globalisierung)
gesellschaftliche Veränderungen (demografischer Wandel)
neue gesetzliche Vorgaben (DSGVO)
veränderte Arbeitsbedingungen (New Work, Fachkräftemangel)
Daneben gibt es interne Faktoren, die einen Change erforderlich machen können:
Woran erkennst du die Notwendigkeit von Veränderungen?
Während der Corona-Pandemie waren viele Unternehmen gezwungen, ihre digitale Transformation voranzutreiben – das führte oft zu Frust bei den Mitarbeitenden und zu Chaos und Effizienzeinbußen. Die Organisationen, die ihre Prozesse bereits vorher proaktiv digitalisiert hatten, konnten sich dagegen schneller auf die ungewohnte neue Situation einstellen.
Natürlich konnte niemand ahnen, dass eine Atemwegserkrankung die ganze Welt lahmlegt. Allerdings war schon vor der Pandemie klar, dass an der Digitalisierung für die meisten Unternehmen kein Weg vorbeiführt. Es ist also wichtig, über den Tellerrand zu blicken und das Marktgeschehen, den Wettbewerb, die Kundenbedürfnisse und gesellschaftliche, technologische und politische Entwicklungen zu beobachten.
Das bedeutet nicht, dass jeder Trend ein Grund für Veränderungen im Unternehmen ist. Denn neben dem Blick auf externe Einflussfaktoren auf deinen Erfolg ist auch ein Blick nach innen wichtig. Folgende Fragen helfen dir dabei:
Sind unsere Ziele noch relevant? Ein kritischer Blick auf die aktuellen Geschäftsziele zeigt, ob diese noch relevant sind und ihr auf dem richtigen Weg seid. Seid ihr vom Weg abgekommen oder haben sich eure Prioritäten geändert, kann Veränderungsmanagement helfen, wieder auf Kurs zu kommen.
Sind wir leistungsfähig? Prüft regelmäßig eure Kennzahlen, um festzustellen, wie effizient ihr arbeitet. Verhindern bestimmte Faktoren, dass ihr produktiv und leistungsfähig seid, ist das ein Anzeichen dafür, dass Veränderungen notwendig sind. Hindernisse können unter anderem veraltete IT-Systeme oder überholte Prozesse sein.
Sind unsere Mitarbeitenden zufrieden? Mitarbeiterfeedback ist unabhängig von Change-Plänen eine wichtige Informationsquelle. Die Menschen in deinem Unternehmen wissen genau, wo es hakt und was besser laufen kann, und liefern wertvollen Input für mögliche Veränderungspotenziale.
Anhand dieser Fragen findest du heraus, ob Veränderungen notwendig sind, damit dein Unternehmen seine Ziele erreichen und erfolgreich bleiben kann. Nutze möglichst viele Daten für deine Analysen und harte Fakten, die für Veränderungen sprechen.
Deine Ergebnisse bilden dann die Grundlage für weitere Überlegungen. So ist es zum Beispiel notwendig, die potenziellen Auswirkungen von Veränderungen in den identifizierten Bereichen auf das gesamte Unternehmen zu analysieren.
Wie entscheide ich mich für eine Veränderung?
Um herauszufinden, ob und welche Veränderungen in deinem Unternehmen wirklich notwendig sind und womit du starten solltest, kannst du verschiedene Analysemethoden einsetzen. Bei der Identifikation potenzieller Veränderungen helfen dir zum Beispiel die Gap- oder die SWOT-Analyse.
Bei der Gap-Analyse geht es darum, den aktuellen Zustand deines Unternehmens mit dem angestrebten Zielzustand zu vergleichen. Werden dabei Lücken deutlich, geht es darum, Maßnahmen – also Veränderungen – festzulegen, um sie zu schließen.
Die SWOT-Analyse identifiziert interne Stärken (Strengths) und Schwächen (Weaknesses) sowie externe Chancen (Opportunities) und Bedrohungen (Threats). Wenn du weißt, welche Schwächen behoben und welche Bedrohungen abgewehrt werden müssen, fällt es dir leichter, Veränderungen zu planen – und sie mit deinen Stärken umzusetzen, damit dein Unternehmen Erfolgschancen besser nutzen kann.
Du hast viel vor? So priorisierst du Veränderungen
Es kann durchaus passieren, dass du bei deinen Überlegungen mehrere notwendige Veränderungen identifizierst. Um zu entscheiden, welches dein erstes Change-Management-Projekt werden soll, kannst du verschiedene Priorisierungsmethoden nutzen.
Eine dieser Methoden ist das RICE-Scoring, das im Projektmanagement oder der Produktentwicklung genutzt wird. RICE steht für:
Reichweite (Reach) = Wie viele Personen sind von der Veränderung betroffen (zum Beispiel 78)?
Auswirkung (Impact) = Wie stark wirkt sich die Veränderung auf die Personen, dein Unternehmen und seine Ziele aus (zum Beispiel auf einer Skala von 1 bis 5)?
Vertrauen (Confidence) = Wie sicher bist du dir bei der Einschätzung der anderen Faktoren (zum Beispiel 80 %)?
Aufwand (Effort) = Wie zeit- und ressourcenintensiv wird das Erreichen der Veränderung voraussichtlich sein (zum Beispiel auf einer Skala von 1 bis 5)?
Wenn du die Gesamtpriorität einer Veränderung bestimmen möchtest, addierst du die Bewertung für Reichweite, Auswirkung und Vertrauen und teilst sie durch den Aufwand. Die errechnete Punktzahl kannst du dann mit anderen Veränderungen vergleichen und leichter eine Entscheidung finden.
Awareness für Veränderungen schaffen und durchstarten
Du kannst dich zurücklehnen und interne und externe Veränderungen auf dein Unternehmen zukommen lassen, bevor du darauf reagierst. Oder du bereitest dich rechtzeitig vor und gestaltest gemeinsam mit deinen Kollegen den Change so angenehm wie möglich für dein Unternehmen.
Bevor ihr euch allerdings mit dem Was und dem Wie beschäftigen und Veränderungsmanagement betreiben könnt, müssen das Warum und die Notwendigkeit von Veränderungen geklärt werden.
Wächst deinem Team die Menge digitaler Dateien im Unternehmen über den Kopf und erreicht ihr deshalb eure Ziele nicht? Dann ist es dringend notwendig, einen Weg zu finden, der euch das Organisieren eurer digitalen Assets erleichtert – wie pixx.io. Die Einführung der Software für Digital Asset Management könnt ihr dann mithilfe von Change Management erledigen.
Das Identifizieren von notwendigen Veränderungen, das Sammeln von Daten und das Schaffen von Awareness sind erste wichtige Schritte in eurem Veränderungsmanagement – denn Veränderungen gelingen nur, wenn alle verstehen, warum ein Change notwendig ist, und müssen gemeinsam darauf hinarbeiten.
Hilfreiche Tipps, mit denen dein Unternehmen Veränderungen effektiv meistert, erfährst du in unseren Blogartikeln rund um das Change Management.
Sabrina
Sabrina schreibt für pixx.io über alles, was dich im Arbeitsalltag beschäftigt und hilft dir, Herausforderungen bei Content- und Social-Media-Marketing, Bildformaten oder Compliance zu meistern. Bei komplexen Themen bereitet sie das Wissen von Medien- und Rechtsexperten verständlich für dich auf.