KI zum Kuscheln, KI am Steuer, KI überall: Wir zeigen dir, wo Künstliche Intelligenz im Alltag zu finden ist. Außerdem erfährst du, welche Tools dir im Job viel Zeit sparen und welche Prompts dich sofort entlasten.
KI ist die neue Realität
Privat und beruflich ist Künstliche Intelligenz (KI) nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. ChatGPT hat gefühlt alles verändert und KI massentauglich gemacht. Aber wusstest du, dass Künstliche Intelligenz schon lange vor ChatGPT Teil unseres Lebens war?
Ein Beispiel: Bereits 2001 präsentierte das japanische National Institute of Advanced Industrial Science and Technology (AIST) der Öffentlichkeit den Assistenzroboter Paro. Allerdings sieht Paro nicht aus wie ein typischer Roboter, sondern wie eine kleine, flauschige Sattelrobbe.
Dank Sensoren und KI lernt Paro, menschliche Verhaltensmuster zu erkennen und auf Stimmen und Stimmungen zu reagieren – mit einem unwiderstehlichen Augenaufschlag und Robbenlauten. Die Roboterrobbe ist unter anderem in der Palliativbetreuung, bei Kindern mit Autismus oder bei demenzkranken Senioren im Einsatz und übernimmt dort Aufgaben, die sonst Therapietiere haben.
Wo versteckt sich KI im Alltag?
Paro ist nur eines von vielen Beispielen für KI im Alltag – und viele davon umgeben dich, ohne dass du darüber nachdenkst.
KI steckt zum Beispiel in
deinem Smartphone, etwa in Form der visuellen Suchmaschine Google Lens
Smart-Home-Anwendungen, die Licht und Heizung energiesparend steuern
in Voice-Search-Assistenten wie Alexa oder Siri
deiner liebsten Streaming-Plattform, die dir Filme und Serien vorschlägt, die dir gefallen könnten
deiner Smartwatch, die per Sensor deinen Schlaf analysiert
deinem Auto, um dich vor dem Einschlafen am Steuer zu bewahren
Algorithmen individualisieren darüber hinaus deinen Social-Media-Feed, verbessern deine Google-Suchergebnisse und sparen dir bei deinen beruflichen Aufgaben eine Menge Zeit. Denn hinter jedem Workflow, den du mit Software automatisierst, stecken Algorithmen und KI.
KI im Arbeitsalltag – so wird sie genutzt
Durch Digitalisierung und Fachkräftemangel sind immer mehr Unternehmen offen für den KI-Einsatz. 2023 nutzten einer Bitkom-Umfrage zufolge 15 Prozent der Unternehmen in Deutschland KI. 2022 waren es erst 9 Prozent. Tendenz steigend, denn 68 Prozent aller Unternehmen halten KI aktuell für die wichtigste Zukunftstechnologie.
Laut DIHK arbeiten heute nahezu alle Wirtschaftszweige von der produzierenden Industrie über das Baugewerbe, den Handel und die IKT-Branche bis hin zur Finanzwirtschaft. Die Einsatzmöglichkeiten sind dabei vielfältig, wie folgende Beispiele zeigen:
Finance: Chatbots als Entlastung für den Kundenservice
Industrie: Vorausschauende Wartung von Anlagen
Logistik: Intelligente Routenplanung
Insurance: Unterstützung bei der Risikoanalyse oder der Erfassung von Schadensfällen
Baubranche: KI-basierte Berechnungen für energieeffiziente Gebäudeplanung
Marketing: Brainstorming und Unterstützung bei der Text- und Bilderstellung
Welche KI-Tools sind hilfreich im Alltag?
Um KI im privaten oder beruflichen Alltag zu nutzen, brauchst du die passenden Tools. Das aktuell bekannteste ist das Sprachmodell ChatGPT von OpenAI. Doch auch im Google-Chatbot Bard, dem Übersetzungstool DeepL oder den Bilder-KIs Midjourney und Dall.E steckt Künstliche Intelligenz.
Sogar die Tools, die du vermutlich schon nutzt, bieten inzwischen eigene KI-Funktionen. Du musst sie nur entdecken. Dabei helfen dir unsere Prompt-Tipps.
Welche Tools du wofür einsetzen kannst und was sie bieten, erfährst du in unserem Blogartikel zu den besten KI-Helfern.
Beispiele für Prompts: So setzt du Bard, Dall.E und Co. für kreative Prozesse ein
Um KI-Tools im Alltag erfolgreich zu nutzen, solltest du dich mit dem Prompt-Engineering auseinandersetzen. Das bedeutet: Du musst wissen, wie man eine KI bedient und welchen Input sie benötigt, um den gewünschten Output zu liefern.
Mehr zur Macht der Prompts und was genau das ist, liest du in unserem Prompt-Artikel.
Im Folgenden zeigen wir dir anhand von Best Practices für Marketingteams, wie du KI im Alltag nutzt und welche Prompts nötig sind, damit du wirklich Zeit sparst.
Wichtig: KI ist nur ein Werkzeug, das dir Impulse liefert und dir zuarbeitet – deine Kreativität und deine Expertise wird eine KI aber (zum Glück) nicht ersetzen.
Datenanalysen
Deine Stärke liegt im Formulieren von Werbebotschaften und nicht im Konstruieren von Formeln? Dann ist KI für Tabellen dein neuer bester Freund.
Entweder nutzt du Add-Ons für Google Sheets und Excel-Tabellen oder die integrierte KI von Excel.
Prompt: Markiere den Bereich in deiner Tabelle, den du analysieren möchtest und klicke im Menü-Reiter Start auf Datenanalyse. Die Excel-KI schlägt dir dann verschiedene Auswertungsideen vor.
Präsentationen
Auch die Slides für das nächste Meeting lassen sich mit KI vorbereiten oder optimieren. Dafür gibt es verschiedene Online-Tools wie Beautiful.AI.
In PowerPoint steht dir im Start-Reiter der integrierte Designer zur Verfügung, der deine Präsentation mit einem Klick neu designt. Und mit Copilot Pro bietet Microsoft eine kostenpflichtige KI, die ganze Präsentationen für dich kreiert.
Prompt: Gib im Copilot zum Beispiel einfach ein „Erstelle eine Präsentation mit 5 Fakten zu Social-Media-Marketing“ und schon geht’s los.
Du willst lieber selbst kreativ werden? Dann haben wir Tipps für die optimale Präsentation für dich.
Webdesign
Wenn du mit einem CMS arbeitest, das Anpassungsmöglichkeiten im HTML-Code bietet, lass dir von KI beim Coden helfen.
Du möchtest beispielsweise eine Tabelle aus Word ins HTML-Format übertragen? Gib der KI die gewünschten Parameter vor und lass dir den Code schreiben.
Prompt: Schreibe mir den HTML-Code für eine Tabelle mit drei Spalten und vier Zeilen. Die Kopfzeile soll fett formatiert sein. Das sind die Inhalte:
Test 1 | Test 2 | Test 3 |
Inhalt 1.1 | Inhalt 2.1 | Inhalt 3.1 |
Inhalt 1.2 | Inhalt 2.2 | Inhalt 3.2 |
Inhalt 1.3 | Inhalt 2.3 | Inhalt 3.3 |
Kampagnen
Die Deadline für die Sommerkampagne rückt immer näher und deine Kreativität ist schon in den Ferien? Dann hol dir KI-Unterstützung beim Formulieren von Slogans.
Prompts:
Konzipiere eine TikTok-Kampagne für Unternehmen XY, deren Ziel der Aufbau einer organischen Community durch nutzergenerierte Inhalte ist.
Schlage mir drei Slogans für unsere Sommer-Kampagne für Produkt X zum Thema Y vor. Die Zielgruppe sind junge Frauen zwischen 20 und 30 und die Ansprache soll locker und modern sein.
Tipp: Alle Ideen, Entwürfe und finalen Assets deiner Kampagne organisierst du am einfachsten in einem Tool für Digital Asset Management (DAM). Mehr zur Geheimwaffe gegen Medienchaos erfährst du im DAM-Guide.
Bilder
Ist die Zeit für ein Fotoshooting zu knapp oder brauchst du schnell ein Visual für einen Social-Media-Post? Dann unterstützen dich Tools wie Dall.E oder Neuroflash.
Falls du im Alltag mit Canva arbeitest, hilft dir die eingebaute KI in deiner gewohnten Arbeitsumgebung weiter.
Prompts: Wie du richtig promptest, damit Canva dir fotorealistische Bilder liefert, zeigt dir unser Designer Max in diesem Video-Tutorial:
Marketingtexte
Die Texter unter uns wissen: Aller Anfang ist schwer und kaum etwas übt so großen Druck aus wie eine leere Textseite.
Sprachmodelle wie ChatGPT und Bard geben dir Starthilfe. Lass dir Ideen für einen Einstieg oder einen Social Media-Post liefern oder bitte die KI darum, Fragen zu formulieren, die dein Text beantworten soll.
Prompts:
Schreibe eine Inhaltsangabe für einen Blogartikel zum Thema Marketing in B2B-Unternehmen und zähle 5 Fragen auf, die der Text beantworten soll.
Formuliere drei Titelvorschläge für einen SEO-Artikel zum Thema nachhaltig Reisen. Verwende die Keywords „nachhaltig reisen“ und „Tipps“.
Entwerfe drei Varianten für einen LinkedIn-Post zum Thema Diversity im Marketing. Verwende Emojis und Aufzählungen. CTA soll sein, eine Nachricht mit Fragen zu dem Thema zu schicken.
E-Commerce
Wenn Onlineshops wachsen, wird es irgendwann schwer, abwechslungsreiche Produktbeschreibungen zu schreiben. ChatGPT oder Bard können dich auch dabei unterstützen.
Prompt: Schreibe eine Produktbeschreibung mit maximal 100 Wörtern für eine neue Müslisorte. Die Beschreibung soll die Vorteile von Müsli in drei Sätzen zusammenfassen. Die Vorteile sind X, Y und Z. Der Text soll locker und aktivierend geschrieben sein und den Leser direkt ansprechen. Die Zielgruppe ist gesundheitsbewusst und hält sich gern fit.
E-Mail-Marketing
Bei E-Mail-Strecken stehen Marketer oft vor der Herausforderung, Texte mit gleichem Inhalt für unterschiedliche Stationen der Customer Journey oder für verschiedene Zielgruppen anzupassen.
Entweder lässt du dir dabei von Sprachmodellen helfen oder du nutzt KI-Assistenten, die HubSpot, Mailchimp und Co. an Bord haben. Mit einem Klick lässt du dir Betreffzeilen und E-Mail-Texte verfassen.
Prompt: Schreibe für eine Nurturing-E-Mail eine ansprechende Betreffzeile und einen ersten Absatz. Der Empfänger hat ein Whitepaper zum Thema X runtergeladen und bekommt zusätzliche Informationen zu dem Thema. CTA soll sein, einen Termin für eine kostenlose Beratung zu buchen. Der Absender ist ein Unternehmen, das Lösung Y anbietet.
KI im Alltag nutzen: Einfach loslegen
Du hast jetzt jede Menge Inspiration gesammelt – am besten probierst du einen der Prompts selbst aus und beginnst, KI im Alltag aktiv zu nutzen.
Bei allen Prompts gilt: Je genauer du beschreibst, worum es geht und was du brauchst, desto besser wird das Ergebnis. Sieh dir die Vorschläge der KI an und bitte sie, Formulierungen oder Wörter zu ändern. So findest du Inspiration und kommst in kurzer Zeit auf neue Ideen.
Und noch ein Tipp: Erstelle eine geteilte Tabelle und nutze sie als Prompt-Sammlung. Ergänze eine Spalte, in der die Prompts kategorisiert werden und teile das Ganze mit deinem Team. So kann jeder über die Filterfunktion passende Prompts finden und eigene Ideen ergänzen.
Sabrina
Sabrina schreibt für pixx.io über alles, was dich im Arbeitsalltag beschäftigt und hilft dir, Herausforderungen bei Content- und Social-Media-Marketing, Bildformaten oder Compliance zu meistern. Bei komplexen Themen bereitet sie das Wissen von Medien- und Rechtsexperten verständlich für dich auf.
