Mit Dall-E, ChatGPT, Midjourney und Co. ist Künstliche Intelligenz im Alltag vieler neugieriger Privatpersonen und von Unternehmen angekommen. Hunderte Millionen Nutzer kreieren bereits mithilfe der intelligenten Text- und Bildgeneratoren SEO-Texte, Geschäftsideen oder KI Kunst.
Die Sache hat allerdings einen Haken: Aktuell gibt es keine verbindlichen Regeln für den Umgang mit KI und den damit generierten Ergebnissen. Das wirft vor allem im Hinblick auf das Urheberrecht Fragen auf.
Wenn du KI Bilder für die Website deines Unternehmens oder für Social Media-Posts nutzen willst, erfährst du in diesem Artikel alles, was du dazu wissen musst. Keine Zeit zum Lesen? Dann sieh dir die Videozusammenfassung der wichtigsten Fakten an.
Die Fakten: Was sind KI Bilder?
KI-Systeme wie Stable Diffusion, Dall-E und Midjourney erstellen für dich auf Basis von Texteingaben 2D- und 3D-Bilder. Deiner Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt: Alles, was sich in Worte fassen lässt, versuchen die Programme für dich in Bilder zu übersetzen.
Das funktioniert mal mehr und mal weniger gut. Es kommt darauf an, wie konkret du die Eingaben formulierst und was das Trainingsmaterial der KI-Bildgeneratoren hergibt. Denn Dall-E und Co. lernen noch – dafür greifen sie auf bestehende Bilder und Fotos zurück.
Hier wird schon das erste Problem deutlich: Die entstehenden Bildkompositionen sind zwar einzigartig und neu. Allerdings bilden die Werke von echten Künstlern und Fotografen die Grundlage für KI Bilder. Ob das Urheberrecht dieser Menschen durch das KI-Training oder gar durch das Generieren neuer KI-Inhalte verletzt wird, darüber wird aktuell diskutiert.
Auf der anderen Seite interessiert die Schöpfer von KI Bildern natürlich, wie die Kreationen der Bildgeneratoren rechtlich behandelt werden müssen und was bei ihrer Nutzung, zum Beispiel für deinen Corporate Blog, zu beachten ist.
Von Menschen geschaffene Kunst vs. KI Bilder: Rechte im Vergleich
KI-erzeugte Bilder sind Bilder wie alle anderen auch. Das bedeutet, ihre Nutzungs- und Verwertungsrechte müssen vor der Verwendung geklärt sein. Rechtlich betrachtet sind KI Bilder also genauso zu behandeln wie Bilder, die Menschen geschaffen haben.
Was sind Nutzungs-, Urheber- und Drittrechte? Unsere Infografik über Bildrechte-Basics frischt deine Erinnerung in wenigen Minuten auf.
Allerdings gibt es bei den Schöpfungen von KI-Bildgeneratoren einige Besonderheiten, die eine Rechteklärung erschweren. Ein wichtiger Punkt ist zum Beispiel der fehlende Urheberschutz bei KI Bildern.
Während für menschliche Schöpfungen ein Urheberrecht besteht, ist die Anwendbarkeit des Urheberrechts für KI Bilder strittig. Zwar gibt es Diskussionen darüber, ob ein kreativer Prompt möglicherweise ein urheberrechtlich schützenswertes Werk erzeugt. Grundsätzlich solltest du aber davon ausgehen, dass die meisten KI Bilder keinem Urheberschutz unterliegen.
Dieser Fakt hat sowohl Vorteile als auch Nachteile, wenn du KI Bilder erstellen und verwenden willst.
Vorteile von fehlendem Urheberschutz
Wenn Bilder nicht schutzfähig sind, musst du auch gegenüber den KI-Plattformen oder den Schöpfern von KI-Inhalten verschiedene Pflichten aus dem Urhebergesetz (UrHG) nicht einhalten, zum Beispiel:
Nachteil des fehlenden Urheberschutzes
Ohne Urheberschutz keine Exklusivität – das bedeutet: Deine Wettbewerber dürfen theoretisch deine KI-generierten Bilder bearbeiten und für ihre Kommunikation verwenden. Denn für KI Bilder ohne Urheberschutz besteht keine Möglichkeit zum Erwerb von Lizenzen.
KI Bilder und Drittrechte: Das musst du wissen
Neben dem Urheberrecht sind im Zusammenhang mit Bildern die Drittrechte zu beachten. Dabei geht es zum Beispiel um die Rechte abgebildeter Personen oder Marken. Drittreche betreffen außerdem Gebäude oder Kunstobjekte.
Du fragst dich, was das mit KI Bildern zu tun hat? Dabei spielen die eingangs erwähnten Trainingsdaten eine Rolle: Dall-E und Co. verwenden zum Verbessern ihrer Skills bestehende Fotos und Bilder, auf denen oft echte Menschen abgebildet sind.
Angenommen, du bittest einen AI Picture Generator darum, ein Foto von einer Person in einem Büro zu generieren. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Bildschöpfungen Ähnlichkeiten mit einer echten Person hat. Natürlich weißt du nicht ob und wem das Foto ähnelt. Und genau das ist das Problem: Du hast keine Möglichkeit, die Drittrechte 100%ig zu klären und die Erlaubnis der Person einzuholen, der deine Bildschöpfung ähnelt.
Anders ist es, wenn du einen Menschen fotografierst. In diesem Fall ist es einfach, das Model um Erlaubnis zu bitten, die Drittrechte sauber zu klären und dich mit einem Model Release abzusichern.
Empfehlungen vom Bildrechteanwalt zur Nutzung von KI-Bildern
Sebastian Deubelli hat sich mit dem Thema KI Bilder und Rechte auseinandergesetzt und gibt im Video Empfehlungen für die Praxis.
Die wichtigsten Fakten fassen wir im Folgenden in Kurzform für dich zusammen:
Verzichte am besten auf KI Bilder mit Menschen und beschränke dich auf Landschaften oder Stimmungsbilder. Die Gefahr, dass die KI-generierten Bilder echten Menschen, Schauspielern oder Cartoon-Figuren ähneln, ist zu groß.
Aufgrund der mangelnden Exklusivität ist es ratsam, die Schöpfungen von KI-Programmen nicht für Brand-Kampagnen oder ähnliche Zwecke zu verwenden, bei denen es auf Exklusivität ankommt. Wenn du deiner Marke einen Gefallen tun willst, greifst du besser auf Designs und Fotos von menschlichen Profis zurück.
Genau wie Bilddatenbanken hat auch jeder AI Picture Generator Nutzungsbedingungen, auf die du achten musst. Sieh dir an, was in Bezug auf Lizenzen gilt und welche Rechte dir als Nutzer eingeräumt werden. Spoiler: Die Nutzungsbedingungen der meisten KI-Programme sind nicht besonders ergiebig und viele Punkte sind rechtlich noch ungeklärt.
Fazit: Ausprobieren, abwägen und alle Rechte im Blick behalten
Vieles ist noch unsicher in Bezug auf Künstliche Intelligenz. Klar ist nur: Experimentieren ist absolut erlaubt, die Verwendung der Ergebnisse sollte jedoch mit Bedacht erfolgen. Behalte im Hinterkopf, dass die Eckpunkte in Bezug auf Datenschutz und andere rechtliche Fragen noch diskutiert werden.
Bis dahin ist es empfehlenswert, die Entwicklung im Bereich KI im Auge zu behalten und sich mit Anwälten wie Sebastian auszutauschen, die sich auf dem Gebiet des Medienrechts auskennen.
Ob KI oder menschengemachte Kunst: Wichtig ist außerdem, die Verwendung und die (bekannten) Nutzungsrechte und Lizenzen von Bildern sauber zu dokumentieren. Das Media Management von pixx.io unterstützt dich dabei. Teste kostenfrei und unverbindlich, wie bequem sich dein Lizenzmanagement mit einer zentralen Plattform für all deine Medien organisieren lässt.
Sabrina
Sabrina schreibt für pixx.io über alles, was dich im Arbeitsalltag beschäftigt und hilft dir, Herausforderungen bei Content- und Social-Media-Marketing, Bildformaten oder Compliance zu meistern. Bei komplexen Themen bereitet sie das Wissen von Medien- und Rechtsexperten verständlich für dich auf.